Daten 2013

Daten des Nationalen Referenzzentrums für Meningokokken für das Jahr 2013

1) Einleitung

Das Nationale Referenzzentrum für Meningokokken ist vom RKI mit der Feintypisierung und der Surveillance von Antibiotikaresistenzen bei Meningokokken beauftragt. Insgesamt wurden im Jahr 2013 445 Proben von 399 Patienten untersucht. Das NRZM konnte Neisseria meningitidis bei 315 Patienten nachweisen, von welchen bei 296 ein Meningokokkennachweis aus primär sterilen Materialien erfolgte (diese Zahl entspricht der Anzahl der invasiven Erkrankungen). Im Vergleich dazu wurden 341 Fälle von invasiver Meningokokkenerkrankung im Jahr 2013 an das RKI gemeldet, Stand 15.1.2014, vgl. SurvStat@RKI). Diese Zahlen verdeutlichen ein Gleichbleiben der Inzidenz der invasiven Meningokokkenerkrankung in Deutschland im Jahre 2013 (0,42/100.000, vgl. SurvStat@RKI) gegenüber dem Jahr 2012 (0,44/100.000). Da das NRZM alle Befunde den jeweils zuständigen Gesundheitsämtern mitteilt, kann davon ausgegangen werden, dass ca. 86% der an das RKI gemeldeten Fälle durch das NRZM untersucht wurden (im Vorjahr: 87%). Bei 47 Patienten (von 296) erfolgte der Nachweis ausschließlich mit kulturunabhängigen Methoden.

Der Anteil der Serogruppe C Erkrankungen nahm leicht ab (19,8%), während der Anteil der Serogruppe B Erkrankungen gleichblieb (67.7%). Der Anteil der Serogruppe Y Erkrankungen stieg auf 8,7%, während der Anteil der Serogruppe W135 gleichblieb (3,8%).

Neben der Serogruppe sind der PorA- und FetA-Typ wichtige Marker der Feintypisierung (vgl. unsere Vorberichte 2012, 2011, 2010, 2009, 2008, 2007, 2006, 2005 und 2004). Es wurden im Jahr 2013 122 unterschiedliche Serogruppen-PorA-FetA-Kombinationen (= Feintypen) beobachtet. Die haeufigsten Feintypen sind B:P1.7-2,4:F1-5 (25, 9.1%), C:P1.5,2:F3-3 (20, 7.3%), C:P1.5-1,10-8:F3-6 (18, 6.5%), B:P1.7,16:F3-3 (17, 6.2%), Y:P1.5-2,10-1:F4-1 (15, 5.5%).

2) Serogruppenverteilung aufgeschlüsselt nach Bundesländern

BW: Baden-Württemberg, BY: Bayern, BE: Berlin, BB: Brandenburg, HB: Bremen, HH: Hamburg, HE: Hessen, MV: Mecklenburg-Vorpommern, NI: Niedersachsen, NW: Nordrhein-Westfalen, RP: Rheinland-Pfalz, SL: Saarland, SN: Sachsen, ST: Sachsen-Anhalt, SH: Schleswig-Holstein, TH: Thüringen, Au: in D erkrankt, jedoch im Ausland wohnhaft, unk: unbekannt. Obige Tabelle zeigt 288 Fälle. Aus Materialien von 6 invasiven Fällen konnte die Serogruppe nicht bestimmt werden. In 2 Fällen konnte der Wohnort nicht bestimmt werden.

3) Serogruppenverteilung aufgeschlüsselt nach Altersgruppen

4) Häufigkeit der Varianten des äußeren Membranproteins PorA, gekennzeichnet durch die variablen Regionen VR1 und VR2

5) Häufigkeit der Varianten des äußeren Membranproteins FetA

6) Häufigkeit der Feintypen aufgeschlüsselt nach Altersgruppen

7) Antibiotikaresistenzen von Vitalstämmen (nach Kriterien von EUCAST)

Der Anteil der phänotypisch Penicillin-intermediären Stämme stieg auf 38,1%, während der Anteil der Penicillin-resistenten Stämme auf 2,4% stieg. Nicht-sensible Isolate gegenüber Rifampicin, Ciprofloxacin oder Cefotaxim wurden nicht gefunden.

8) Geografische Verteilungen

Anmerkung zu den geografischen Verteilungen: Das Verteilungsverhalten der Serogruppe B und C Fälle ist ähnlich; Die Häufung des Feintyps B:P1.7-2,4:F1-5 im westlichen NRW ist noch wahrnehmbar. Der Feintyp C:P1.5,2:F3-3 zeigt ein sporadisches Verteilungsmuster. Alle Karten wurden mithilfe des Geografischen Informationssystems EpiScanGIS erstellt.

9) Hinweise

Allgemeiner Hinweis: Die Daten des NRZM werden im Auftrag des RKI ermittelt. Eine wissenschaftliche Verwertung der Daten durch Dritte ist ohne Genehmigung des NRZM und des RKI nicht gestattet. Eine kommerzielle Verwendung der Daten z.B. für Werbezwecke ist untersagt. Eine Reproduktion der grafischen oder tabellarischen Darstellung auch zum Zwecke von Vorträgen ist nicht gestattet.